Dr. Patrick Grasser, Jahrgang 1981, ist Religionspädagoge und arbeitet im Referat Bildung der Evang.-Luth. Kirche in Bayern am Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn. Drei Fragen an Dr. Patrick Grasser zum Kinderbuch
„Das magische Antiquariat. Vier Freundinnen und Freunde fragen nach Gott und der Welt“
Sie sind Religionspädagoge und arbeiten seit vielen Jahren im Bereich religiöser Bildung. Wie ist die Idee zu „Das magische Antiquariat entstanden“? Patrick Grasser: Die Idee kam gemeinsam mit meiner Lektorin. Wir wollten ein Kinderbuch schreiben, das Abenteuer, Theologie und Philosophie miteinander verbindet – spannend erzählt, aber mit Tiefgang. Kinder stellen große Fragen: nach Gott, nach dem Tod, nach dem Sinn. Diese Fragen verdienen gute Geschichten, die sie ernst nehmen, ohne vorschnell Antworten zu geben. Ich habe also überlegt, wie man diese Fragen in eine Erzählwelt einbetten kann, die Neugier und Staunen weckt. Und so wurde das Antiquariat zum magischen Ort des Fragens und Entdeckens.
Was können Religionslehrkräfte, Eltern, Großeltern oder Gemeindepädagogen mit dem Buch anfangen? Patrick Grasser: Das Buch lädt dazu ein, gemeinsam mit Kindern über die „großen Fragen“ ins Gespräch zu kommen. Zu jeder Geschichte gibt es im Anhang kurze Impulse, die den Austausch erleichtern oder unterstützen wollen – ob im Religionsunterricht, im Kindergottesdienst oder zu Hause. Es geht ums gemeinsame Nachdenken und Staunen, nicht um Belehrung oder um klare Antworten. So wird das Fragen selbst zu einer Form des Glaubens.
Wenn Sie auf Ihre religionspädagogische Arbeit blicken: Welche Haltung steckt hinter diesem Buch? Patrick Grasser: Für mich ist religiöse Bildung immer eine Suchbewegung. Kinder haben eine erstaunliche Offenheit für Geheimnisse und symbolische Sprache. Das ist eine große Chance. Ich wünsche mir, dass wir als Erwachsene diese Fragen nicht vorschnell beantworten, sondern sie als Einladung verstehen, gemeinsam tiefer zu schauen. „Das magische Antiquariat“ ist letztlich Ausdruck meiner Überzeugung, dass religiöse und existenzielle Bildung mit dem Fragen beginnt.
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